Bezior M26 E-Bike aus China – lohnt sich der Kauf?
Vor ein paar Tagen haben wir von Tomtop das Bezior M26 26″ E-Bike für einen Test zur Verfügung gestellt bekommen. Aktuell kostet das M26 E-Bike von Bezior dort im Flashsale 860,11€ inkl. Versand aus dem Lager in Deutschland.
Wir haben uns das Bike in den letzten Tagen mal angesehen und möchten hier unsere Eindrücke mit euch teilen.
Beginnen wir mit ein paar allgemeinen Infos zum Bezior M26:
Laut Idealo kostet das faltbare 26″ E-bike mit Hinterradmotor hierzulande sonst 1128,99€ – demnach liegt Tomtop mit dem aktuellen Flashsale Deal 268,88€ unter dem derzeit besten Idealopreis.
Das Bezior M26 verfügt über einen zusammenklappbaren Rahmen, welcher den 499 Wh Akku beherbergt, der auch herausgenommen werden kann.
Technische Daten des Bezior M26:
Hier erstmal die wichtigsten Details aufgelistet:
- Aluminium Kastenrahmen mit integriertem (herausnehmbarem) Akku
- Akku: 48V 10,4A (umgerechnet also 499WH)
- Maximale Belastbarkeit: 150kg
- Maximale Geschwindigkeit elektrisch: 25 km/h
- Motor: 500W
- Rein elektrische Reichweite bis zu 40km
- Elektrisch unterstütztze Reichweite: bis zu 80km
- Akkuladezeit: ca. 4-5 Stunden
- LED Frontlicht
- Bremsen: Vorn und hinten mechanische Scheibenbremsen (Seilzugbetätigt)
- Elektrischer Antrieb einstellbar in 5 Stufen als Tretunterstützung oder per Daumengas
- Schaltung: 21-gang (3×7) mit SIS-Schaltgriffen und Shimano Schaltwerk
- Größe gefaltet: 103 * 37 * 104cm
Lieferung und Montage des Bezior M26:
Unser Testrad kam sicher verpackt in einem Karton und im Lieferumfang war eine Bedienungs- und Aufbauanleitung, Werkzeug zur Endmontage, das Ladegerät mit EU-Stecker und ein Bezior Katalog enthalten.
Das Rad selbst, war weitgehend vormontiert – wie es auch bei deutschen Fahrrad-Onlineshops üblich ist.
Folgende Schritte mussten wir noch selbst durchführen:
- Montage des Lenkers am Vorbau
- Einhängen und fest ziehn der Räder
- Montage von Sattel und Sattelstütze
- Montage der Pedale
Hierbei sei gesagt, dass viele Teile, wie Bremsgriffe, E-Motor Schalter, Display, Vorbau usw. noch nicht wirklich fest angezogen waren. Also haben wir alle Schrauben nochmal vor der ersten Probefahrt auf festen Sitz kontrolliert und teilweise nachgezogen.
Die Bremsen waren nicht eingestellt und auch nicht zentriert. Damit man die Bremshebel nicht komplett bis zum Lenker ziehen kann, muss man also die Vorspannung der Seilzüge erhöhen. Danach haben bei unserem Testrad beide Bremsen geschliffen und wir mussten diese noch zentrieren (Bremssattel leicht lösen, Bremse anziehen und Schrauben am Bremssattel wieder anziehen).
Bezior M26 E-Bike Fahreindruck
Gabel und Dämpfer lassen sich nicht wirklich einstellen. Lediglich bei dem kurzen Dämpfer für den Hinterbau kann man die Vorspannung noch etwas erhöhen, was in unserem Fall aber nicht nötig war, da nur wenige CM Federweg zur Verfügung stehen und der Hinterbau schon sehr straff eingestellt ist.
Die Gabel verfügt über einen Lockout Hebel. Dieser ist aber leider nicht besonders gut. Sperrt man die Gabel, hat man nicht einige mm „Restfederweg“ bevor die Gabel bei Unebenheiten ziemlich unsanft in den Lockout schlägt.
Die Fahreindrücke mit dem Rad sind bei uns ziemlich unterschiedlich ausgefallen: Pascal (1,91m) und ich (1,77,) haben die ersten Meter auf dem Bezior M26 als etwas wackelig empfunden, was meiner Meinung nach daran liegt, dass der Lenkervorbau ziemlich lang ist (ich vermute, der Hersteller passt durch den langen Vorbau die Geometrie des Rades etwas an den europäischen Markt bzw. größere Personen an). Durch den relativ kurzen, klappbaren Rahmen und den langen Vorbau liegen Personen über 1,75m dann recht weit vor dem Lenker, was im ersten Moment für ein ungewohntes Lenkgefühl sorgt. Man gewöhnt sich aber recht schnell daran und dann lässt sich das Rad auch wie gewohnt bewegen.
Mein Sohn (ca. 1,65m) konnte den Eindruck nicht bestätigen und hat sich auf dem Bezior M26 direkt wohl gefühlt – insgesamt würde ich das Rad daher eher Personen mit einer Körpergröße bis 1,75m empfehlen. Wenn man deutlich größer ist, wird es (zumindest auf längeren Touren) vermutlich irgendwann unbequem.
Bei voll geladenem Akku hat unser Testbike eine Rechweite von etwa 60km angezeigt und insgesamt haben wir damit bisher rund 30km (teils mit und ohne Tretunterstützung) zurückgelegt ohne nachladen zu müssen. Die Herstellerangabe von bis zu 40km vollelektrisch halte ich allerdings für etwas hoch gegriffen.
Da es sich um ein Klapprad handelt, welches leicht zu transportieren sein soll, ist der Lenker mit 64cm relativ schmal. Einen guten Eindruck hinterlässt der Bedienschalter für den E-Motor und das Display. Der Motor lässt sich in 5 verschiedenen Stufen einstellen und eine Schiebehilfe gibt es ebenfalls – die ist allerdings relativ flott, so dass man schon zügig mitlaufen muss.
Das Vorderlicht lässt sich ebenfalls bequem vom Lenker aus aktivieren. Die Schaltung verfügt über zwei SIS-Schalthebel. Umwerfer und Schaltwerk waren erstaunlich gut voreingestellt und alle Gänge ließen sich recht sauber schalten.
Bezior M26 legal in Deutschland fahren:
Wir fast alle E-Bikes aus China, kommt auch das Bezior M26 mit einem Daumengas-Schalter, über den man das Rad bei eingeschaltetem Motor wie ein Moped rein elektrisch fahren kann. Genau das ist in Deutschland allerdings nicht erlaubt, denn zulassungsfreie E-Bikes dürfen nur dann legal im Straßenverkehr genutzt werden, wenn der Antrieb nur beim Treten unterstützt. Glücklicherweise lässt sich hier ziemlich leicht Abhilfe schaffen:
Wenn man den Steckverbinder vom Daumengas-Schalter abzieht und den Schalter am Lenker demontiert, lässt sich der Moped- Modus am Bezior M26 nicht mehr nutzen und somit ist das Rad dann nur noch ein normales E-Bike. Eigentlich schade, denn der Moped-Modus macht wirklich Spaß – aber im Straßenverkehr möchte man ja nun nicht ständig aufpassen, um nicht erwischt zu werden.
Wir haben es trotzdem mal getestet: Auf gerade Strecke schafft das Rad im Moped-Modus laut Tacho etwa 24 km/h, was schon recht beachtlich ist.
Vor- und Nachteile des Bezior M26:
Ich fahre selbst regelmäßig Fahrrad und wir haben in der Familie verschiedene Räder und auch E-Bikes zum Vergleich. Daher bin ich mir natürlich bewusst, dass man ein Fahrrad immer in Relation zum Preis bewerten muss und auch im Rahmen des Einsatzzwecks.
Trotzdem möchte ich hier die Punkte auflisten, die mir gut gefallen haben und die mich stören.
Postiv ist auf jeden Fall der Lieferumfang inkl. Schutzbleche, Werkzeug, einer ordentlichen Anleitung und die gute Verpackung. Der Akku scheint ebenfalls für ein Rad in der Preisklasse recht ordentlich dimensioniert und der Hinterradmotor ist erstaunlich kräftig. Der Moped-Modus macht zwar wirklich Spaß, ist aber leider illegal – aber glücklicherweise leicht zu deaktivieren, Hier hat der Hersteller also mitgedacht.
Hier nochmal die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:
- Großer, herausnehmbarer Akku
- Kräftiger Motor
- Moped-Modus einfach zu deaktivieren
- Wirklich schlechte Gabel
- relativ schwache Bremsen
- Lagerung des Hinterbaus wenig wertig
- Überflüssige Federung hinten
Ist das Bezior M26 ein E-MTB?
In einigen Onlineshops wird das M26 als Mountainbike beworben und beim Anblick der Federgabel und der Hinterbaufederung könnte man auch denken, dass es sich um ein E-MTB handelt.
Der Hersteller selbst sortiert das Bezior M26 in die Kategorie Klappbare E-Bikes ein und genau das ist es meiner Meinung nach auch: Ein Klappbares E-Bike für befestigte Straßen order beispielsweise auf Reisen beim Camping.
Daher hier in aller Deutlichkeit: Das Bezior M26 ist ein elektrisches Klapprad und kein E-MTB.
Für hartes Gelände ist das Rad meiner Meinung nach völlig ungeeignet. Die Gabel ist wenig verwindungssteif und kommt bei Schlaglöchern und Bordsteinkanten schon an ihre Grenzen und den gefederten Hinterbau hätte sich der Hersteller auch sparen können, denn die Dämpfung ist marginal und die Lagerung mit Kunststoffhülsen vermutlich wenig langlebig beim Einsatz über Stock und Stein.
Auch wenn der Klappmechanismus des Rahmens bei unseren Testfahrten einen soliden Eindruck gemacht hat, würde ich der Konstruktion trotzdem keinen Geländeeinsatz zumuten wollen, geschweige denn Sprünge oder Drops.
Fazit zum Bezior M26 lohnt sich der Kauf?
Selten habe ich mich mit dem Urteil über ein Testprodukt so schwer getan wie bei diesem Rad: Da ich selbst gerne im Wald unterwegs bin und Trails fahre, setze ich unterbewusst immer die Geländetauglichkeit als Maßstab an und im Vergleich mit einem vielfach teureren E-MTB fällt das Bezior M26 in der Disziplin natürlich gnadenlos durch.
Hat man allerdings im Hinterkopf, dass es sich beim dem M26 um ein elektrisches, klappbares Cityrad für deutlich unter 900€ handelt, dann hat das Bike durchaus seine Daseinsberechtigung. Zusammengeklappt passt das M26 in nahezu jedes Auto und für Fahrten zum Bäcker oder im Urlaub auf dem Campingplatz ist das E-Klapprad auch völlig ausreichend.
Wenn man nicht viel Geld investieren möchte und ein E-Bike sucht, welches leicht zu transportieren sein soll und auf befestigten Straßen und Wegen bewegt wird, dann ist das Bezior M26 eine Überlegung wert.
Wer über Singletrails knallen oders sich im Bikepark austoben möchte, bekommt für das gleiche Geld eben nur eine ordentliche Gabel für sein E-MTB.
Wir möchten an dem Bike noch ein paar Veränderungen vornehmen und werden dann in ein paar Wochen nochmal ein Update hier nachliefern. Um das Fahrgefühl zu verbessern, haben wir zwischenzeitlich einen breiteren Lenker und einen kurzen Vorbau geordert und die schmalen, wenig profilierten Reifen sollen noch gegen grobstollige getauscht werden.
Falls wir noch eine günstige Gabel und einen geeigneten Dämpfer auftreiben können, wäre auch bei der Federung durchaus noch Tuningpotenzial.
Bezior M26 E-Klapprad kaufen:
Wer sich das Bezio M26 zulegen möchte, bekommt das Rad derzeit zum besten Preis bei Tomtop. Dort zahlt man im Flashsale momentan 860,11€ inkl. Versand aus Deutschland.
Der Versand unseres Testrades hat 4 Tage gedauert und da hier direkt aus Deutschland verschickt wird, muss man sich keine Gedanken um Zoll oder Steuern machen.